Chronik

25 Jahre KulturVorOrt Wolbeck e.V. Chronik 2000–2025

Gründung und Anfänge (2000–2009)

„KulturVorOrt“ hieß ursprünglich Förderkreis Drostenhof zu Münster‑Wolbeck e. V. Der Verein wurde im Jahr 2000 auf Initiative des damaligen Direktors des Westpreußischen Landesmuseums, Dr. Lothar Hyss, zusammen mit Dr. Reinhard und Inge Sappok, Dr. Horst‑Theodor Johann und Franz Pius Graf von Merveldt und andere gegründet.
Mit einem abwechslungsreichen Programm – Rezitationen, klassische und moderne Musik, Kabarett und Vorträgen – sollte der Drostenhof zu einem lebendigen Mittelpunkt des Stadtteils werden. Dank großer Unterstützung aus der Bevölkerung konnte bald ein Klavier angeschafft werden.
Auf Basis der hervorragenden Infrastruktur des Westpreußischen Landesmuseums gelang zudem die Durchführung mehrerer Ausstellungen, u. a. Zeichnungen aus dem Nachlass von Tönne Vormann, polnische Plakate sowie unter dem Titel „Augenblicke“ Werke lokaler Künstlerinnen und Künstler. Unvergessen sind die zahlreichen Sommerfeste mit Folkloregruppen aus aller Welt im Drostenhof.
Ein Höhepunkt war die Einweihung eines Konzertflügels der Marke Steinway‑Boston am 19. März 2009 – ermöglicht durch großzügige Spenden, hier ist besonders die Theodor-Cordes-Stiftung zu erwähnen.
Kartendruck und Kartenverkauf sowie Werbung im Internet übernahm das Museum. Mit dem Entwurf und dem Druck der Plakate wurde die Firma Stelljes beauftragt.

Übergang und Neuaufstellung (2010–2012)

Nach zehnjähriger Vorstandsarbeit übergaben die Gründer 2010 ihre Aufgaben an ein neues Team. Unterlagen der Anfangsjahre wurden dem Stadtarchiv übergeben.
Unter dem Vorsitz von Raimund Droste zu Senden führten Dieter Alke (stellvertretender Vorsitzender), Karlheinz Kleintje (Schatzmeister) und Rolf Müller (Schriftführer) die Arbeit fort.
2012 markierte eine Zäsur: Mit dem Umzug des Westpreußischen Landesmuseums nach Warendorf konnten Veranstaltungen nicht mehr im Drostenhof stattfinden. Die Satzung wurde geändert, der Verein erhielt den neuen Namen „KulturVorOrt Wolbeck e.V.“ (KVO) und fand eine neue Heimat im Gemeindezentrum der Evangelischen Christuskirche, Dirk‑von‑Merveldt‑Straße 47. Der Konzertflügel zog mit um.
Das Gemeindezentrum ist gut fußläufig erreichbar und barrierefrei; für Autofahrer stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Der Zugang ist barrierefrei, und die Veranstalter bieten für Rollstuhlfahrer besondere Plätze an.
Mit dem Umzug kamen auf den Verein neue Herausforderungen zu. Da das Museum nicht mehr Mitveranstalter war, musste die Organisation und Verwaltung durch den Verein jetzt selbst organisiert werden. Der Kartenverkauf erfolgte nun durch Wolbecker Buch- und Schreibwarenhändler. Rolf Müller gestaltete eine vereinseigene Webseite und entwarf auch die Plakate. Karlheinz Kleintje modernisierte die Buchführung und automatisierte die Abbuchung der Vereinsbeiträge.

Wachstum und Professionalisierung (2013–2016)

2013 trat Dieter Alke nicht mehr an. Rolf Müller wurde stellvertretender Vorsitzender, Elisabeth Müller übernahm die Schriftführung; nach ihrem Tod 2014 folgte Hans Rath.
Mit steigenden Besucherzahlen reichte der Kirchenraum allein nicht mehr aus. Durch die Hinzunahme des Gemeindesaals standen bis zu 180 Plätze zur Verfügung. Eine moderne, mobile Bühne wurde angeschafft; den Auf‑ und Abbau übernahmen wechselnde Vereinsmitglieder. Beschallung und Beleuchtung organisierte André Clewemann (Küster der Christuskirche).
Die Zusammenarbeit mit der „Gesellschaft zur Förderung der Kultur in Westfalen e.V.“ (GWK) wurde fortgeführt. Unter der Intendanz von Dr. Susanne Schulte entstanden im Rahmen der Summerwinds‑Konzerte vielbeachtete Veranstaltungen in der Nikolauskirche. Vertieft wurde die Kooperation mit der Musikhochschule Münster: Klassische Konzerte der Studierenden – moderiert durch Prof. Dr. Eberhard Hüppe – gehörten zum festen Programm. Auch Lehrer und Schüler der Musikschule Wolbeck waren regelmäßig vertreten.
Gemessen an den Zuschauerzahlen zählten das Konzert „Die Orgel rockt“ und der Auftritt des Kammerchores der Universität Münster (Aufführungsort: St. Nikolaus) zu den Höhepunkten.

Neue Impulse und Partnerschaften (2017–2019)

2017 übernahm Heidemarie Markenbeck den Vorsitz; Rolf Müller (stellvertretender Vorsitzender), Karlheinz Kleintje (Schatzmeister) und Hans Rath (Schriftführer) wurden bestätigt.
Die Mitgliederversammlung 2017 beschloss eine Satzungsänderung. Der § 6 Vorstand Absatz 3 „Vorstand im Sinne des § 26 BGB sind der 1. Vorsitzende gemeinsam mit seinem Stellvertreter oder dem Schatzmeister“ wurde geändert in „Vorstand im Sinne des § 26 BGB sind der 1. Vorsitzende gemeinsam mit seinem Stellvertreter oder dem Schatzmeister; oder auch der stellvertretende Vorsitzende gemeinsam mit dem Schatzmeister.“
Mit dieser Änderung soll erreicht werden, dass – auch wenn ein Vorsitzender ausfällt – der Verein geschäftsfähig bleibt. Unter dem Vorsitz von Heidemarie Markenbeck entstand ein verlässliches Helferteam für Bühne und Saal. Zudem ging der Verein eine Partnerschaft mit der Konzertreihe „Trompetenbaum und Geigenfeige“ des Kreises Borken ein. Mit „Hootin’ the Blues“ fand nach längerer Zeit wieder ein Konzert im Innenhof des Drostenhofes statt – mit über 400 Besucherinnen und Besuchern ein großer Erfolg.
2019 trat Karlheinz Kleintje aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder an; Peter van Bevern wurde zum Schatzmeister gewählt. Heidemarie Markenbeck legte Ende 2019 aus persönlichen Gründen ihr Amt nieder.

Krise und Neuausrichtung (2020–2021)

Auf der Mitgliederversammlung 2020 wurde einstimmig entschieden, dass der Restvorstand den Verein bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung Anfang 2021 weiterführen kann.
Das Jahr 2020 begann erfolgreich: Im Januar „Tanz auf dem Vulkan – Songs der Weimarer Republik“ mit Christiane Hagedorn, im Februar „Michael macht Musik“ mit Straßenmusiker Michael Mühlmann.
Im März traf die Corona‑Pandemie den Kulturbetrieb hart: Alle Veranstaltungen des 1. Halbjahres 2020 und die Jubiläumsfeier „20 Jahre KulturVorOrt Wolbeck“ mussten abgesagt werden.
Der Verein blieb dennoch aktiv: Unter Einhaltung der Corona‑Vorschriften organisierte er ein Open‑Air‑Konzert für die Bewohner des Achatius‑Hauses mit Dudelsackpfeifer Klaus Oestreich und unterstützte – auf Vermittlung von Prof. Dr. Eberhard Hüppe – Studierende der Musikhochschule Münster finanziell.
Die Mitgliederversammlung 2021 wählte Peter van Bevern (Vorsitzender), Christoph Lammen (stellvertretender Vorsitzender), Werner Rückamp (Schatzmeister) und Gertrud Wohlthat (Schriftführerin). Die Betreuung der Webseite und die Entwürfe der Werbung übernahm Werner Rückamp.
Zur Belebung des Vereins wurden die Werbeplakate in Telgte, Gremmendorf, Angelmodde und Albersloh aufgehängt, Flyer in den Neubaugebieten Wolbecks verteilt und ein Sommerfest auf den Rasenflächen vor der Christuskirche veranstaltet. Zusätzlich startete die neue Reihe „Kultur am Nachmittag“ in der Gaststätte Sültemeyer, die 2022 aufgrund hoher Kosten und sinkender Nachfrage wieder eingestellt wurde.
Ende 2021 legte Peter van Bevern aus persönlichen Gründen sein Amt nieder. Da sich der verbleibende Vorstand bereiterklärte, die Arbeit fortzuführen, wurde kein neuer Vorsitzender gewählt.

Neustart (2023)

Anfang 2023 wurde ein neuer Vorstand gewählt: Claudia Ulrich‑Schivon (Vorsitzende), Angela Hoebink (stellvertretende Vorsitzende), Karlheinz Kleintje (Schatzmeister); Gertrud Wohlthat wurde als Schriftführerin in ihrem Amt bestätigt.
Highlights unter diesem Vorstand waren ein Open‑Air‑Konzert vor dem Bildungszentrum für Gartenbau und Landwirtschaft in Wolbeck sowie zwei Konzerte in der Nikolauskirche: mit Akkordeonist Pavel Efremov (gefördert durch die GWK) und dem Chor Legato M. Mit der Betreuung der Website und dem Entwurf der Plakate wurde ein Dienstleiter, Matthias Schlüter beauftragt.

Konzentration auf die Christuskirche (2024)

2024 fanden alle Veranstaltungen ausschließlich in der Christuskirche statt. Im Mittelpunkt stand der vereinseigene Flügel – auch um zu verdeutlichen, dass eine Auflösung des Vereins den Übergang des Instruments gemäß Satzung in den Besitz der Stadt Münster bedeuten würde.
Zur Verbesserung der Ausstattung wurde eine vereinseigene Beleuchtung für die Kirche angeschafft.
Auf der Mitgliederversammlung 2024 legte Claudia Ulrich‑Schivon aus persönlichen Gründen ihr Amt nieder. Da sich die verbleibenden Vorstandsmitglieder bereiterklärten, die Arbeit fortzuführen, wurde kein neuer Vorstand gewählt.

Auf zu neuen Ufern (2025)

Die Mitgliederversammlung 2025 wählte Prof. Dr. Eberhard Hüppe zum Vorsitzenden, Martin Schöne zum stellvertretenden Vorsitzenden und Ulrike Kampert zur Schatzmeisterin. Gertrud Wohlthat wurde als Schriftführerin bestätigt.
Der Vorstand berief zudem Angela Hoebink, Heiner Kampert und Karlheinz Kleintje zu Beisitzern.
— zusammengestellt von Karlheinz Kleintje und Rolf Müller

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